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MBD-Herbsttagung 2023 bei Fette Compacting

Die PLM Benutzergruppe e.V. und der weltweit führende Hersteller von Tablettenpressen, die Fette Compacting GmbH, luden Ende Oktober zu der Model Based Definition-Herbsttagung 2023 ein.

Über zwei Tage hinweg bot die Veranstaltung viele spannende Vorträge, die sich, obgleich einer großen Varianz, doch auf das Thema fokussierten.

Als international aufgestellter Mittelstand mit weitreichender PLM-Rolloutperspektive, insbesondere auf CAD- und MBD-Themen, eröffnete die Fette Compaction GmbH mit Frau Johannsen und Herrn Erdeli die Veranstaltung. Das Publikumsinteresse war groß und die dreißigminütige Fragerunde definitiv nötig. Die am gleichen Tag stattfindende Werksführung beim Gastgeber beeindruckte schwer – Professionelle Einzel- bzw. Kleinserienfertigung auf höchstem Standard; hochpräzise, tonnenschwere Messmaschinen mit Granitbasis wie die Leitz/Hexagon PMM-F konnten in Aktion bestaunt werden. Natürlich wurden auch die flinken Tablettierungsmaschinen live gezeigt. Sie sind in der Lage, auf zehntel Prozent gewichtsgenaue Tabletten herzustellen und das bei einer Stückzahl von, je nach Modell, über eine Million pro Stunde.

Auch der Vortrag von thyssenkrupp Marine Systems, vertreten durch Herrn René Nieprasch, war spannend zu hören. Hier ging es darum, wie tkMS mit einer klaren initialen Ansage des Managements es schaffte, die Papierzeichnungen zur seltenen Erscheinung zu machen – und das in der hochkomplexen Fertigung des Schiffbaus. PMI, NX, JT sind die Schlagworte, die viele aus dem Dienstleister-Sektor wie wir zwar längst kennen und zu implementieren wissen, aber leider noch viel zu selten in so einer Durchgängigkeit tatsächlich Anwendung finden. Es zeigt, dass bei einer hohen Bereitschaft vom Management die strategischen Ziele zu verfolgen auch im PLM-Bereich ein großer, nachhaltiger Erfolg verbucht werden kann.

Weitere hervorragende Speaker folgten:

Frau de Sá Brant von Capgemini und Herr Klöppner von der MTU Aero Engines AG zeigten, dass jedes PMI ein eigenes, revisionierbares Objekt in Teamcenter darstellt. Mit allen Vorteilen – dennoch bot eine erwartbar große Objektmenge den Anlass für viele Nachfragen in der Diskussion im Nachgang.

Als „alter Hase“ wusste der als Zeyn Consulting seit 2019 selbstständige Helmut Zeyn (ehemals Siemens PLM) mit beeindruckender Lässigkeit einen Vortrag zu halten, der rund, unterhaltsam und bildend zugleich war. Es ging um die additive Fertigung – und die Frage, warum ein so vorteilhaftes Verfahren noch so selten Anwendung findet.

Bosch wurde vertreten durch Herrn Bessey. Dessen Ausgangsposition war eine sehr zeichnungsdominierte Modelldefinition. Es war zu bemerken, dass der Ausgangspunkt– mit eigener Revisionierung der Zeichnung – denkbar komplex war. Es faszinierte das Publikum die im Ausblick auf eine modellbasierte Definition ernsthafte Beschäftigung mit der ISO 16792 und ihren Klassifizierungsstufen, als auch der damit zusammenhängenden Praxistauglichkeit. Nichtgeometrische Informationen werden künftig in separate Datasets ausgegliedert, um die auf der Zeichnung in großer Menge vorhandenen nichtgeometrischen Informationen zu separieren.

Hr. Karcher von Janus Engineering und Hr. Fieß von der BCT Technology AG zeigten die Effiziente Messmaschinenprogrammierung mit modellbasierten Daten in NX CMM – wie wir auf der Werksführung zuvor sahen. Interessant war hier, dass vielschichte Anforderungen von Personalkompetenzen bis Medienbrüchen oder klassische Aspekte wie die Maschinenkapazität bedient wurden. Schön zu sehen war auch die Simulation der Messung in NX, aber auch die Erkenntnis, dass die gegenwärtigen PMI-Fähigkeiten ohne Attributerweiterungen ausreichend sind, um die Messprozesse zu bedienen. Natürlich gilt somit auch die Voraussetzung, die PMI im Modell zu pflegen.

Max Müller-Reisenauer von Siemens Digital Industries Software schloss die Tagung mit dem Thema der Normkonformen (MBD-)Arbeitsweise in NX ab. Er zeigte so das Idealbild, das Siemens „zeichnet“, und damit ein Optimum, das für viele Unternehmen ein lohnenswertes Ziel sein kann, um effizient die Entwicklungen in die Fertigung zu bringen.

Insgesamt bot sich durch die Tagung eine Möglichkeit, die vielen Facetten und Herausforderungen, aber auch die Ergebnisse einer erfolgreichen Umsetzung der Modellbasierten Konstruktion zu sehen und gemeinsam zu diskutieren.

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