Rund um die ALM-Software Siemens Polarion fand Ende September in Berlin die Polarion4U-Tagung statt, die sowohl neue Themen als auch klassische Projekterfahrungen in einer abwechslungsreichen Vortragsreihe bot. Auch wir von ECS waren am zweiten Tag als Zuhörer dabei.
Aber erst einmal – was ist Polarion? Polarion ist eine umfassende Application Lifecycle Management (ALM)-Software, die die Planung, Entwicklung, Tests und Verwaltung von Softwareprojekten unterstützt. Polarion bietet Tools für Anforderungsmanagement, Audits, Testmanagement, Issue-Tracking und Dokumentation – und vieles mehr, um den gesamten Entwicklungsprozess zu optimieren und die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Gerne wird Polarion aber auch verwendet, um klassisches Anforderungsmanagement auch für den PLM-Bereich zu betreiben. Wir von ECS sind auch hier Ihr erfahrener Partner bei der erfolgreichen Umsetzung von Projekten rund um Polarion/ALM und verbundener Systeme.
Folgende, besonders hervorzuhebende Speaker bildeten ein abwechslungsreiches Bild des Einsatzes von Polarion:
Radek Krotil von SiemensPLMSoftware in seiner Rolle als Polarion Technical Product Manager sprach über den strategischen Ausblick auf die Version 2310 – insbesondere im Fokus steht das Agile Engineering, die Transformation in Cloud-Umgebungen (Saas) und die nahtlose Integration in Kunden-¬Ökosysteme (u.a. MBSE = Systems Engineering). AI Features sowie das moderne UI stehen weiter übergreifend im Vordergrund. Ein Simulink-Polarion-Konnektor als auch Verbesserungen im täglichen Using von Polarion wurden ebenfalls herausgestellt. Es sind in Zukunft zwei neue Versionen pro Jahr geplant.
Ania Gewald-Wilke und Alexey Andrianov der Firma Adtran (Netzwerkkomponenten) beleuchteten den Einsatz von Polarion im Rahmen der Zeiterfassung für SAP und die Integration verschiedener Tools wie Salesforce. Selbst in diesem ungewohnten Fall zeigten sich klar die Vorteile von Polarion, die am Ende zu einer Effizienzsteigerung der entsprechenden Unternehmensprozesse führten.
Frans Slothuber der Firma InTraffic aus dem Bereich Transportation/Schienenfahrzeuge hielt einen Vortrag über den Einsatz von Polarion bei InTraffic zur Entwicklung von Designdokumenten und zur Umsetzung von Risikoanalysen und Sicherheitsanforderungen, wobei die Software die Rückverfolgbarkeit aller Arbeitselemente von der Quelle bis zur Systemvalidierung ermöglicht. Das Unternehmen empfand Polarion als sehr hilfreich und unterstützend, um die notwendigen Zertifizierungen der Eigenentwicklungen zu erhalten. Es wurde hervorgehoben, dass Polarion nicht zu viel „Ballast“ in der Bedienung aufwarf – Nutzer konnten sich zentral auf ihre inhaltliche Arbeit konzentrieren.
Anna Makarova und Daniel Schartner von Stabilus hielten einen Vortrag rund um das Neutralformat ReqIF in Zusammenhang mit Polarion. Der Im- und Export von ReqIF stand als Projektziel. Dies beinhaltete ein zu lösendes Mapping, Kollaboration und Einbindung variierender Tools. Des Weiteren stand Traceability neben Prozesssicherheit (keine Crashes, „verlorene“ Dokumente) für den Automobilzulieferer Stabilus als zu lösende Herausforderungen im Vordergrund. Insgesamt zeichneten beide ein positives Bild von der Umsetzung. Polarion wird als führende Anforderungsmanagement-Plattform für Stabilus gesehen.
Matias Beijar der Firma Wärtsilä bot einen Einstieg in die Thematik der Dekarbonisierung durch fortschrittliche Entwicklungen für den Marine- und Energiesektor. Im weiten Spannungsfeld zwischen neuen Vorschriften, technologischen Entwicklungen, Daten- und Konnektivitätsherausforderungen ist das „Manövrieren“ für Wärtsilä durch fortschrittliche Prozessunterstützung mit Polarion eine absolute Notwendigkeit. Durch Polarion bediente Themen sind Anforderungsmanagement, Risikomanagement, Projektmanagement und Ressourcen/Aufgabenmanagement. Insgesamt wurde auch hier die Lösungsqualität in vielen Feldern durch Polarion als sehr positiv angesehen.
Minal Ladda und Giulia Morello des international aufgestellten schwedischen Automobilzulieferers Aurobay, die mit insgesamt 19.000 Mitarbeiter:innen an 17 Produktionsstandorten in sagenhaften 8 Wochen vom Start der Polarion-Implementierung bis zum GoLive (d.h., produktiven Einsatz) kamen. Herausforderungen lagen in der Datenmigration, dem Abstimmen von Downtimes in der Umsetzungsphase und den externen Abhängigkeiten. Interessant war dabei die Initiierung eines Hackathons zur Lösungsfindung innerhalb des Umsetzungsprojekts. Positiv hervorgehoben als Ergebnis der Einführung von Polarion wurden insbesondere die verbesserte Kommunikation und Kollaboration über Organsiationseinheiten hinweg, bei gleichzeitiger Automatisierung und Integration.
Zum Abschluss stellte das Polarion Product Management-Team die neuesten Features und Verbesserungen in Polarion als auch einen strategischen Ausblick vor.
Insgesamt bot sich durch die Vortragsreihe ein vielfältiges Bild, was den Einsatz von Polarion – nicht nur im ALM-Bereich – angeht.